(pm/rh) Der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär
Jürgen Lennartz, hat am Montag (31.3.14) die Ernennungsurkunde für die
Juris-Stiftungsprofessur Rechtsinformatik Dr. Christoph Sorge
überreicht.
Dr.-Ing. Christoph Sorge studierte an der
Universität Karlsruhe (TH) – dem heutigen Karlsruher Institut für
Technologie – Informationswirtschaft. In seiner Dissertation, die er an
der gleichen Universität fertigte, befasste er sich aus technischer und
juristischer Sicht mit Peer-to-Peer-Empfehlungssystemen (hier sind alle
Computer gleichberechtigt und können sowohl Dienste in Anspruch nehmen
als auch zur Verfügung stellen), insbesondere mit Blick auf den
Datenschutz. Von 2008 an erforschte Dr. Sorge für zwei Jahre bei den NEC
Laboratories Europe, Heidelberg, Sicherheitsarchitekturen und
-protokolle sowohl in EU-geförderten als auch in unternehmensinternen
Projekten. 2010 folgte er dem Ruf auf die Juniorprofessur für
„Sicherheit in Netzwerken“ an der Universität Paderborn, die er bis zu
seinem Wechsel an die Universität des Saarlandes innehatte.
Die Forschungsschwerpunkte von Dr. Christoph Sorge liegen im Bereich
der IT-Sicherheit und des Datenschutzes. So befasst sich seine
Arbeitsgruppe mit dem Entwurf von Protokollen für die sichere
Kommunikation, mit Anwendungen der Kryptographie und der Gewährleistung
von Anonymität durch technische Maßnahmen. Auch angrenzende juristische
Fragestellungen – beispielsweise aus dem Datenschutzrecht oder dem Recht
elektronischer Signaturen – werden durch ihn untersucht. Mit Übernahme
der Professur für Rechtsinformatik wird er sich zukünftig noch stärker
der Schnittstelle zwischen Informatik und Rechtswissenschaft,
insbesondere dem IT-Einsatz in der Justiz widmen.
In der Lehre ist Christoph Sorge die Vermittlung von Kompetenzen für
die Praxis ein besonderes Anliegen. So bietet er beispielsweise ein
Seminar an, in dem Studierende nach Schwachstellen in (für diesen Zweck
bereitgestellten) IT-Systemen suchen, um so die Vorgehensweisen von
Angreifern besser nachvollziehen zu können. In der Juristen-Ausbildung
will er E-Justice-Kompetenz vermitteln, die Studierenden also fit machen
für die fortschreitende Digitalisierung von Arbeitsabläufen in der
Justiz.
Professor Dr. Sorge hat seinen Dienst an der Universität des Saarlandes am 1. April aufgenommen.